Liebe Leserinnen und Leser,
steigen wir mit zwei Fragen ein: Was macht Dich ängstlich und wie gehst Du mit Deinen Ängsten um?
Zuerst sollten wir uns der Angst bewusst werden und versuchen sie sich selbst einzugestehen, was einem in diesen unangenehmen Zustand der Angst versetzt. Danach wollen wir die Angst herunterbrechen in kleine Stücke, sozusagen in kleine Probleme, die für uns greifbar sind und die wir hypothetisch lösen können.
Wir wollen also uns die Angst eingestehen, die Angst verstehen und die Angst versuchen so detailliert wie möglich zu benennen und vor unseren Augen auszubreiten.
In diesem Prozess können wir uns die zentrale Frage stellen: Wovon habe ich genau Angst, das möglicherweise so passieren und eintreten könnte?
Danach wollen wir der Angst ins Auge blicken und uns ihr stellen. Wir sollten uns in das Ungewohnte, das Unbekannte begeben.
Was wäre, wenn wir dies nicht tun würden und genauso wie bisher weiterleben würden? Dann kann es passieren, dass das, was wir dadurch erleiden, wenn wir in der Angst verharren, uns größeren Schaden, größeres Leid zufügt, als wenn wir uns der Angst stellen würden. Stattdessen sollten wir unsere Ängste als eine freiwillige Herausforderung sehen, die wir bewältigen wollen, die uns dabei hilft zu wachsen und gestärkt aus dieser Situation herauszugehen.
Machen wir das nun fest an einem konkreten Beispiel: Öffentlich eine Präsentation halten. Mo Gawdat hat den Umgang mit einer Angst in seinem Buch „Die Formel für Glück“ mit einer simplen Abfolge von Fragen hilfreich dargelegt:
- Was wäre das allerschlimmste was passieren kann? Vielleicht sagen wir etwas Ungewolltes, etwas Dummes bei der Präsentation, was wir nicht wollten.
- Na und? Was wäre, wenn es eintritt? Würde ich etwas Dummes bei der Präsentation sagen, wäre das das Ende der Welt? Sicherlich nicht.
- Wie wahrscheinlich ist es, dass dies passiert? Die Wahrscheinlichkeit, dass ich etwas Dummes bei der Präsentation sage, ist eigentlich gar nicht so groß.
- Kann ich irgendetwas konkret tun, um dieses Worst-Case-Szenario zu verhindern? Ja durchaus. Ich kann mich gut auf die Präsentation vorbereiten. Ich kann sie etliche Male durchsprechen, zum Beispiel vor meiner Familie und Freunden oder für mich allein.
- Kann ich mich wieder davon erholen? Wenn ich jetzt etwas Dummes sage, kann ich mich wieder davon erholen? Mit großer Wahrscheinlichkeit schon. Das ist ja keine große Sache. Vielleicht würden zwei Personen aus dem Publikum denken, der hätte sich mal besser vorbereiten sollen, doch vielleicht werden sie das nach paar wenigen Tagen auch schon wieder vergessen haben.
- Was passiert, wenn wir einfach nichts unternehmen? So werden wir vielleicht nie unsere Angst in den Griff bekommen, uns nie bei Präsentationen verbessern können und somit stehen bleiben. Nutzen wir lieber die nächste Gelegenheit bei einer Veranstaltung, sich zu melden und vor allen eine Frage zu stellen. Wir sollten versuchen, uns der Angst Schritt für Schritt zu stellen.
- Was ist das Best-Case-Szenario? Das Best-Case-Szenario, wäre beispielsweise, wenn wir für das Publikum und uns eine hervorragende Präsentation gehalten haben, die interessante, verständliche und aufschlussreiche Inhalte dargelegt hat.
„Wir glauben, Angst sei ein Zeichen für Schwäche. Sie gibt uns das Gefühl, verletzlich zu sein. Wir stellen uns stark, werfen uns in die Brust und verbergen unsere Ängste. Wir tarnen uns so lange, bis wir selbst daran glauben. Aber denken Sie mal darüber nach: Wann bläst sich ein Kugelfisch komplett auf? Aufgeblasen zu sein ist kein Zeichen für seine Tapferkeit, sondern ein Zeichen dafür, dass er Angst hat, große Angst.“ – Zitat von Mo Gawdat aus dem Buch „Die Formel für Glück“.
Somit sollten wir uns versuche vor Augen zu führen, dass die meisten Ängste, gar nicht so schlimm sind, wie wir uns das einreden und vorstellen. So wie wir die Angst erlernt haben, können wir sie auch wieder verlernen.
Entscheiden wir uns dafür ein gutes und glückliches Leben zu führen, in dem wir uns vorwärts bewegen, uns in die große weite Welt, in die Welt des Unbekannten begeben.
Ich wünsche Dir eine schöne und erfolgreiche Woche!
Nicola
Quellen:
Diese Woche im Catch The Zenith Podcast
Was meint Mo Gawdat mit Glück ist unser Grundzustand und wie können wir dauerhaft Glücklichsein? Das erfährst Du in der 62. Ausgabe des Catch The Zenith Podcasts.
In dieser Episode möchte ich Dir das Buch Die Formel für Glück von Mo Gawdat zusammenfassen und Dir die aus meiner Sicht interessantesten Punkte mitgeben. Das Buch setzt sich mit der Frage, wie man wirklich dauerhaft glücklich sein kann, auseinander.
Als ausgebildeter Ingenieur geht der Autor sehr analytisch an die Thematik des Glücks heran, was es bei diesem emotionalen Thema spannend macht. Das Buch ist für mich darum interessant, weil es das Thema Glück auf verständliche, einfache, humorvolle und strukturierte Art und Weise aufschlüsselt und den Lesern näher bringt.
Die Kapitel umfassen ca. 20-30 Seiten, was es angenehm macht zu lesen. Da das Buch sehr viel hilfreiche Inputs bietet, mit zahlreichen Tipps für den Alltag, würde ich Dir empfehlen nicht mehr als ein Kapitel pro Tag zu lesen. So kannst Du gleich das Gelesene in deinen Alltag implementieren und Dir es verinnerlichen. Mir hilft das immer dabei, die Inhalte nicht zu vergessen, genauso hilft mir auch das Schreiben einer kurzen Zusammenfassung.
Mo Gawdat ist der ehemalige Chief Business Officer von Google X, eine Forschungsabteilung des US-amerikanischen Unternehmens Alphabet Inc.. Als gelernter Ingenieur ist er geprägt von analytischem Denken, was in diesem Buch in positiver Weise zum Ausdruck kommt. Zusammen mit diesem Buch ist das Ziel entstanden eine Milliarde Menschen glücklich zu machen respektive ihnen diese Glücksbotschaft näherzubringen. Gawdat betreibt auch einen eigenen Podcast, der sich Slo Mo nennt. Dort interviewt er regelmäßig interessante Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten Themengebieten und möchte deren Leben erforschen.
Sämtliche Links von Mo Gawdat (Buch, Website, Podcast) findest Du in den Shownotes. Viel Spaß!
Hier gehts zur Episode bzw. zu den Shownotes: CTZ 062: Die Formel für Glück von Mo Gawdat
Inspirierende Dinge dieser Woche
Artikel: Warum ist unser Schlaf so wichtig und was passiert, wenn wir zu wenig schlafen? Dies erfährst Du in folgendem Artikel von Nicole Alps: Aus der Gehirnforschung: Schlaf, die unterschätzte Kraft
Podcast: Ich mag mich daran erinnern im Sommer 2021 habe ich mir während eines Homeworkouts eine Podcast-Episode mit dem australischen Schauspieler, Filmproduzent und Sänger, Hugh Jackman, auf dem Podcast „The Time Ferriss Show“ angehört. Sie sprechen über Jackmans tägliche Routinen, Meditation und über das Bücherlesen. Besonders beeindruckt hat mich seine Disziplin, mit der er durch das Leben schreitet. Mehr erfährst Du hier: Hugh Jackman on Best Decisions, Daily Routines, The 85% Rule, Favorite Exercises, Mind Training, and Much More (#444)
Zitat der Woche
„Erfolg bedeutet, den Mut, die Entschlossenheit und den Willen zu haben, die Person zu werden, die Sie zu sein glauben.“
Ein Zitat von dem US-amerikanischen Sachbuchautor Brian Tracy.
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