Liebe Leserinnen und Leser,
seit einiger Zeit achte ich verstärkt darauf, welche Apps ich auf meinem Handy habe und welche neuen ich herunterlade.
Ich merkte an einem Punkt, dass ich etliche Apps auf meinem Handy hatte, die ich selten oder nie verwende. Teilweise lud ich eine App für einen einmaligen Zweck herunter oder dachte einfach eine bestimmte App könnte mir das Leben vereinfachen. Teilweise passierte das Gegenteil.
Sobald fing ich dann an, mein Handy zu entrümpeln. Ich fragte mich bei jeder App, ob die mir einen wirklichen Mehrwert gibt oder mein Leben nur verkompliziert und ob ich diese in der letzten Zeit aktiv benutzt habe. Beantwortete ich die Fragen negativ, löschte ich sie von meinem Handy. Ich dachte mir: „Falls ich eine bestimmte App wieder benötige, kann ich sie ja immer noch herunterladen.“
Nach diesem Entrümpeln oder auch Decluttering genannt, versuchte ich bei den bestehenden Apps, das meiste herauszuholen. Damit meine ich, dass ich bei den wenigen Apps, die ich behalten habe, versuchte oder versuche den Workflow in der einzelnen App zu optimieren. Das heißt konkret bei meinen Produktivität-Apps:
- Notizen-App Evernote: diese bestmöglich zu organisieren, sodass ich so einfach wie möglich Informationen und Ideen abgelegt bekomme. Beispiel: Ich habe während eine Sporteinheit eine Themen-Idee für meinen Newsletter. In dem speziell dafür angelegten Dokument kann ich diese gleich ablegen und sie geht nicht verloren.
- To-do-App Things: Diese nach meinen Lebensbereichen zu kategorisieren, sodass ich in unterschiedlichen Lebensrollen weiß, was zu tun ist. (Fast) keine Aufgabe geht dadurch verloren.
- Kalender von Apple: Einen kategorisierten Kalender zu gestalten, in diesen ich, wenn ein Termin abgemacht wurde, unmittelbar einen Eintrag vornehme, sodass mir kein Termin vergessen geht.
Bei anderen Apps, die weniger auf die Produktivität und Tagesorganisation ausgerichtet sind, versuche ich anderweitig den größten Mehrwert herauszuholen. Das kann zum Beispiel bei der YouTube App sein, dass ich mir Videos anschaue, die intellektuell anregend sind und mich in unterschiedlicher Hinsicht weiterbringen. Oder bei Spotify, die Podcasts abonniert zu haben, die ich interessant finde und mich weiterbilden.
Heute habe ich ein Handy, das auf dem Homescreen die wichtigsten Apps hat. Auf der zweiten Seite befinden sich weitere Apps, die ich weniger oft benutze, jedoch noch einen Mehrwert sehen. Meines Erachtens sind es immer noch zu viele Apps, darum werde ich auch weiterhin versuchen den Entrümpelungsprozess fortzuführen.
Wieso sollte ich überhaupt mein Handy entrümpeln und mich auf weniger Apps konzentrieren?
Zum einen macht es die ganze Sache übersichtlicher und einfacher. Zum Anderen fällt dadurch eine Last weg, da keine Updates gemacht werden müssen oder Benachrichtigungen erscheinen. Wobei man auch argumentieren könnte, dass man einfach die Updates automatisiert und die Benachrichtigung abstellt. Fair enough! Jedoch von den 200 Apps, bei denen Du die Benachrichtigung abgestellt und Updates automatisiert hast, welche davon benötigst Du überhaupt wirklich?
Es geht mir nicht darum, Apps für sich als etwas Schlechtes darzustellen. Im Gegenteil. Ich sehe primär das Problem in der Gesamtheit der existierenden Apps. Mannigfaltige Spielereien, die tagtäglich um unsere Aufmerksam ringen. Für manch einer, kann dies auf Kosten eines bewussten Lebens gehen.
Ich plädiere für einen bewussten Einsatz dieser Technologien. Seine Online-Zeit auf eine kleine Anzahl von sorgfältig ausgewählten Apps zu fokussieren, die das Leben Mehrwert bringend unterstützen.
Folgende Idee aus dem Buch Digitaler Minimalismus* von Cal Newport gefällt mir gut:
Wir sollten uns überlegen, was die eigenen wichtigen Wertvorstellungen sind und uns danach fragen, welche Technologien unterstützen diese Wertvorstellungen?
Ich denke wichtig ist zu erkennen, dass zu viel unnütze Apps auf Kosten der eigenen Zeit und Konzentrationsfähigkeit gehen können. Darum ist es wichtig, dass wir sorgfältig die Apps aussuchen und uns fragen, ob unsere Werte dadurch unterstützt werden. Somit ist die Kernaussage, gezielt neue Technologien in unser Leben zu lassen.
Abschließend eine Frage für Dich:
Welche Apps habe ich in den letzten 6 Monaten nie oder fast nie benutzt, geben mir wenig bis gar keinen Mehrwert und sind eigentlich nur Ballast?
Ich wünsche Dir eine erfolgreiche und nachhaltig produktive Woche!
Nicola
Diese Woche im Catch The Zenith Podcast
In der aktuellen Episode meines Podcasts spreche ich mit Cédric Waldburger und Claude Donzé von dem Risikokapitalfonds Tomahawk.VC .
Cédric Waldburger ist schon seit seiner Jugend daran interessiert, Unternehmen aufzubauen. Bis heute hat er erfolgreich Unternehmen in der Kreativ-, Verbraucher- und Blockchain-Branche aufgebaut und verkauft. Die letzte Firma, die er mitgegründet hat, ist DFINITY aus dem Silicon Valley, die bei rund 2 Milliarden CHF bewertet ist und Investitionen von weltbekannten Risikokapitalgebern wie Andreessen Horowitz erhalten hat. Im Jahr 2019 hat er zusammen mit Claude Donzé Tomahawk.VC gegründet. Ein Venture Capital Fonds mit ca. der Größe von 20 Millionen CHF, der in Startups mit einem »global first« Ansatz investiert. Er hat einen Masterabschluss in Elektrotechnik von der ETH Zürich, eine Passion für schwierige Rätsel aller Art und verzichtet auf alles, was nicht essenziell ist – so hat er bereits mehrere Jahre ohne Wohnung gelebt und besitzt heute nur 64 Sachen. Auf YouTube veröffentlicht er Videos über seine Lebensexperimente und gewährt Einblicke in sein Leben als Investor.
Claude Donzé hat einen unternehmerischen Hintergrund und war vor Tomahawk.VC im Bereich Private Equity tätig. Durch Investitionen in Unternehmen in der Spätphase hat er gelernt, worauf es in der langen Frist ankommt. Jetzt verbindet er diese Erfahrung mit seiner Neugier für Unternehmen in der Frühphase. Er hat an der Universität St. Gallen einen Master in Accounting & Finance gemacht und ist aktuell Vorstandsmitglied bei NEO Network, einem der größten Studentennetzwerke der Schweiz.
Im Podcast sprechen wir unter anderem darüber, wie sie komplexe Dinge verständlich machen; wie sie herausgefunden haben, was sie im Leben wirklich gerne machen; wie die Tätigkeit eines Venture Capitalists im Detail aussieht; wie man bei der Zusammensetzung seines Startup-Teams vorgehen sollte; in welche Startups sie bei Tomahawk.VCinvestieren, wieso Feedback von anderen Menschen ein Geschenk ist und über einiges mehr.
Viel Spaß mit dem Podcast!
Hier gehts zur Episode bzw. zu den Shownotes: CTZ 074: Startup gründen: 3 Schritte, um durchzustarten! Cédric Waldburger & Claude Donzé von Tomahawk.VC
Inspirierende Dinge dieser Woche
Artikel: Wie bekomme ich eine nachhaltige Koexistenz von Produktivität und Wohlbefinden auf die Reihe? Silvan Krähenbühl, der Host des Swisspreneurs Podcasts, nimmt sich dieser Kernfrage in seinem Artikel „Wellness and Productivity: Friends, not Foes“ an. Dies tut er in dem er die Bereiche Ernährung, Schlaf, Sport und Selbstpflege einbezieht. Besonders den Tipp, einen den Geist provozierenden Podcast am Morgen zu hören, fand ich spannenden.
Podcast: Wie werde ich ein High Performer? Dieser Frage geht Dr. Michael Gervais im Interview mit Tom Bilyeu nach. Gervais ist ein auf Hochleistungssport spezialisierter Psychologe, der Super Bowl Gewinner, Olympia-Teilnehmer und Fortune 500 Unternehmen unterstützt hat. Hier gehts zur Episode.
Zitat der Woche
„You miss one hundred percent of the shots you don’t take.“ (Deutsch: „Man verfehlt hundert Prozent der Schüsse, die man nicht abgibt“)
Auf dieses tolle Zitat kam ich, weil der aktuelle Podcastgast, Claude Donzé, dieses erwähnt hat. Das Zitat stammt von dem besten Eishockeyspieler aller Zeiten, Wayne Gretzky. Ich denke, das Zitat legt gut dar, dass wir Fehler machen sollten, handeln sollten und nicht warten, bis der angeblich richtige Tag kommt. Handeln und aus den gemachten Fehlern lernen und diese nicht mehr wiederholen.
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