Liebe Leserinnen und Leser,
am 10. Dezember 2021 durfte ich als Gastreferent meinen Vater, der einen mehrwöchigen Kurs geleitet hat, einen Tag lang bei dem Thema Zeitmanagement unterstützen. In diesem Kurs werden die Teilnehmer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützt, erstellen ihre Businesspläne und bekommen die nötigen Werkzeuge mit an die Hand, mit diesen sie gut gerüstet durchstarten können.
Ein Tag im Kurs war für die Themen Zeitmanagement und Arbeitstechniken reserviert. Dort durfte ich zusammen mit meinem Vater, mein Wissen den Teilnehmern weitergeben. Wir behandelten unter anderem die Themen: wöchentliche Überprüfungen, die Eisenhower-Matrix, die Tagesplanung, den Sägezahneffekt, Deep Work Sessions, das Pareto-Prinzip, Gewohnheitstracking, Burn-out-Prävention und warum wir mehr nein sagen sollten, um erfolgreicher im Business zu sein.
In dieser Ausgabe möchte ich dir einen kleinen Einblick geben in die konkreten Inhalte des Kurses und dir drei Ansätze darlegen, im täglichen Arbeiten als Selbstständiger, Angestellter oder Student.
Egal in welchem Bereich du dich wiederfindest, kann es Tage geben, an denen wir weniger Lust haben zu arbeiten. Sei es, weil wir schlecht geschlafen haben, oder weil wir uns irgendwelche Ausreden schön zurechtlegen, warum wir heute nichts tun sollten. Und das ist menschlich und völlig in Ordnung.
Um aber auch an solch unmotivierten Tagen ein wenig vorwärtszukommen, möchte ich dir drei Ansätze für deine To-do-Liste darlegen:
Eat that Frog von Brian Tracy: Dabei geht es darum, dass wir die unangenehmste, lästigste oder auch anstrengendste Aufgabe, gleich als Erstes am Tag erledigen. Wir planen unseren Tag entsprechend so, dass wir gleich zu Beginn mit dem „Frosch“ anfangen. Der Grund wieso wir das tun sollten ist folgender: Erledigen wir diese eine lästige oder schwierige Aufgabe als Erstes, werden möglicherweise alle darauffolgende, deutlich leichter fallen, weil wir uns denken: „Das, was jetzt noch kommt, schaffe ich mit links. Die schwerste Sache habe ich hinter mir“. Gerade an Tagen, wo wir keine Lust haben zu arbeiten, kann dieses Vorgehen motivierend wirken. Eigentlich ist diese Technik nichts anderes als das, was viele Eltern ihren Kindern sagen: „Zuerst die Hausaufgaben, danach das Vergnügen“ oder „Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Auf folgender Grafik findest du den konkreten Workflow, wie du mit dieser Technik vorgehen kannst:
Daily Highlight von Jake Knapp und John Zeratsk: Die Idee des „Daily Highlight“ ist, dass du eine Sache definierst, die du bis zum Ende des Tages mit Sicherheit erledigt haben möchtest. Eine Sache an der du an einem spezifischen Tag arbeiten möchtest. Und am Ende des Tages fühlst du dich möglicherweise zufriedener, weil du dein Vorhaben in die Tat umgesetzt hast.Dabei kannst du dich fragen: „Was ist heute mein Highlight vom Tag?“. Spezifischer kannst du auch so vorgehen, dass du dich folgendes fragst:
- Welche Sache gibt mir die meiste Zufriedenheit, wenn ich diese heute erledigen würde?
- Welche Sache gibt mir Freude, wenn ich diese heute erledigen würde?
- Welche ist die dringendste Sache, die ich heute erledigen sollte?
Choosing a Highlight makes focusing on your priorities the default, so you can spend time and energy on what matters, not on reacting to the distractions and demands of modern life. – Ein Zitat aus dem Buch „Make Time” (Englische Version) von Jake Knapp und John Zeratsky.
Die täglichen drei großen Aufgaben von Michael Hyatt: Wenn du dir nun denkst, das Daily Highlight ist ja schön und gut, aber das ist mir zu simpel, dann kann der nächste Ansatz wohl möglich für dich interessant sein. Definiere drei große Aufgaben, die du bis zum Ende des Tages erledigt haben möchtest und mit denen du Fortschritt bei deinen wöchentlichen, langfristigen und sonstigen Projekten machst. Gerade wenn du am Morgen auf deine To-do-Liste schaust und 10 oder sogar 20 Aufgaben siehst, macht dieses Vorgehen die Sache deutlich einfacher und nicht mehr so überwältigend. Dann hast du konkret eine Idee, womit du anfangen kannst, weil du deine To-do-Liste auf lediglich drei große Aufgaben herunterbrichst. Damit fokussierst du dich auf die wirklich wichtigen Dinge, wenn du beispielsweise von zwölf Aufgaben drei auswählen solltest. Gleichzeitig kann dieses Vorgehen auch befriedigend sein. Tage an denen wir uns 15 Aufgaben vornehmen und am Ende nur 6 erledigt bekommen kann zur Unzufriedenheit führen. Hingegen, wenn wir uns drei Aufgaben vornehmen und diese am Ende des Tages abhaken können, sind wir wohl möglich deutlich zufriedener. Gerade an schwierigen Tagen, kann Fortschritt zu machen, auch wenn es nur wenig ist, der eigenen Zufriedenheit zugutekommen. Definiere also deine großen drei Aufgaben, halte sie in deiner To-do-Liste, auf einem Notizzettel oder sonst wo fest und erledige sie.
Narrowing your focus doesn’t just boost your sense of progress—it also fuels better results. When you have a list of two dozen tasks, you might stay busy all day, but that doesn’t mean the important work is getting done or that you were necessarily productive. In contrast, completing three high-leverage tasks every day has a monumental impact. Because when you focus on less, you accomplish more by directing your energy toward what truly deserves your attention. It means you’re actively moving the most important things along. – Ein Zitat von Michael Hyatt aus dem Artikel «The Key to a More Productive Day«.
Nun hast du drei Ansätze, wie du die Arbeit in deinem Tag gestalten kannst und sicherstellen kannst, dass du auch an schwierigen Tagen Fortschritt an den Tag legst, auch wenn dieser nicht groß ist. Gerade, dass es vorangeht, kann befriedigend sein.
Somit nehme aus dieser Newsletter-Ausgabe mit, dass kleiner Fortschritt zu machen, immer noch unendlich viel besser ist, als gar nichts zu tun. Gerade wenn es darum geht, bleibende Gewohnheiten aufzubauen, ist das meines Erachtens unglaublich wichtig. Mehr darüber respektive über die Kraft der Konsistenz erfährst du in folgender Newsletter-Ausgabe: Die Kraft der Konsistenz
Ich bedanke mich für deine Zeit und wünsche dir frohe Festtage!
Nicola
Diese Woche im Catch The Zenith Podcast
In dieser Episode spreche ich mit Stephan Kunze über seinen Werdegang und sein erstes Buch „Zen Style – Bewusst, minimalistisch und selbstbestimmt leben“, welches am 20.12.2021 erschienen ist. Stephan ist Autor und arbeitet seit 20 Jahren als Musik- und Kulturjournalist. Er hat unter anderem schon für die taz, Spex, Juice, Musikexpress oder RBMA Daily als freier Autor über Musik und Kultur geschrieben. Bei dem Hip-Hop-Magazin „Juice“ war er knapp sechs Jahre als Chefredakteur tätig. Er war Künstlermanager und Markenberater, hat eine unabhängige Plattenfirma betrieben und eine wöchentliche Radiosendung bei ByteFM moderiert. Mittlerweile arbeitet er im Hauptberuf für Spotify, zunächst in der deutschen Musikredaktion, inzwischen im internationalen Musikteam als Global Editorial Lead. Er versendet auch einen zweiwöchentlichen Musik-Newsletter Zen Sounds, in diesem er sich mit experimenteller, elektronischer Musik beschäftigt.
Stephan lebte eine Zeit lang nach dem Motto hart arbeiten, hat feiern, war 24/7 online und immer am Limit. Bis ihn mit Anfang 30 scheinbar grundlos Panikattacken und gesundheitliche Probleme in die Knie zwingen. Diese größere persönliche Krise führte dazu, dass er sich für Themen wie Minimalismus, Achtsamkeit und Zen-Buddhismus zu interessieren begann. Er stellte fest, dass eine bewusste Reduktion auf verschiedenen Ebenen bei ihm zu mehr Glück und Zufriedenheit führte. Je mehr Dinge er loslasse, desto reicher werde er. In seinem ersten Buch erklärt er, dass wir wahres Glück finden können – nur eben nicht dort, wo wir es suchen. Den Kauflink zum Buch, als auch in dieser Episode erwähnte Personen, Bücher, etc. findest du in den Shownotes, welche du mit dem unten aufgeführten Link, aufrufen kannst.
In dieser Episode sprechen wir unter anderem über:
- Seine Zeit als Chefredakteur bei dem Hip-Hop-Magazin Juice.
- Wie es dazu kam, dass er sich mit den Themen Zen-Buddhismus, Minimalismus, Meditation und den Lehren der antiken Stoa angefangen hat zu beschäftigen.
- Wie er in die Welt der Meditation eingetreten ist und welche Rolle dabei das MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) von Jon Kabat-Zinn gespielt hat.
- Der Ursprung von Minimalismus und wie man diese Lebensweise in sein Leben lassen kann, genauer gesagt wie man damit anfangen kann.
- Und noch vieles mehr.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Zuhören!
Hier gehts zur Episode bzw. zu den Shownotes: CTZ 051: Stephan Kunze über sein erstes Buch „Zen Style – Bewusst, minimalistisch und selbstbestimmt leben“
Inspirierende Dinge dieser Woche
Artikel: Diese Woche möchte ich dir einen Artikel von dem Blog „Healthy Habits“ empfehlen, in dem der Autor Patrick, seine Erkenntnisse teilt, die einem möglicherweise dabei helfen können, was man mit seinem Leben machen möchte. Besonders interessant fand ich den Abschnitt, in dem es darum ging, dass zu viele Möglichkeiten im Leben, zum Beispiel bezogen auf die Ausbildungsoptionen, uns lähmen können, Entscheidungen zu treffen. Dabei geht es darum, dass wenn wir unzählige Entscheidungsmöglichkeiten haben, wir davor Angst haben eine falsche Entscheidung zu treffen. Gleichzeitig kann die überwältigenden Auswahlmöglichkeiten einem davor abhalten überhaupt mit etwas Unbekanntem anzufangen. Mehr dazu im Artikel: DU WEISST NICHT, WAS DU MIT DEINEM LEBEN ANFANGEN SOLLST? von Patrick (Blog: Healthy Habits).
Podcast: Ein spannendes Gespräch im Podcast von Tim Ferriss (The Tim Ferriss Show) mit Andrew Chen. Chen ist unter anderem General Partner bei Andreessen Horowitz. In der Episode sprechen sie über die Livestream-Website Twitch, Fehler, die von Start-up-Gründern gemacht werden und über das Thema Metaversum. Andrew Chen — Metaverse, Metrics, and Meerkats (#550)
Zitat der Woche
Der Autor Scott Adams schwört darauf, nach Systemen zu leben, wenn man nicht weiß, was man will. Diese Systeme erhöhen seine Chancen, die Dinge zu erleben, die er wirklich will.Angenommen, du möchtest Autor werden. Anstatt dir vorzunehmen, einen Bestseller zu schreiben, solltest du nach dem System „Autor“ leben. Was machen Autoren? Schreiben, schreiben, schreiben. Und sicher ein paar andere Dinge wie Lesen, Schreiben lernen, sich mit Autoren austauschen. Aber vor allem Schreiben. Ob daraus ein Bestseller entsteht, wird man sehen. Aber nur vom Ziel „Bestseller“ kommt auch nichts.
Ein Zitat aus dem Artikel DU WEISST NICHT, WAS DU MIT DEINEM LEBEN ANFANGEN SOLLST? von Patrick von dem Blog „Healthy Habits“.
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