Die Zeit ist vollkommen unter deiner Kontrolle. In diesem Artikel erfährst du warum der Satz «Ich habe keine Zeit» eigentlich ein Mythos ist. Du kannst dir auch gerne die dazugehörige Episode auf dem Catch The Zenith Podcast anhören.
Der Mythos
Keine Zeit zu haben ist im Grunde genommen ein kompletter Mythos, weil wir ja komplett über unsere Zeit selbst bestimmen können. Wenn uns dafür entscheiden eine Sache anstatt eine andere zu machen, dann haben wir somit aktiv entschieden, wie wir unsere Zeit verwenden.
Es ist eine sehr einfache Entschuldigung zu sagen, dass wir keine Zeit haben. Doch denken wir einen Schritt weiter, ist dieser Satz eine komplette Lüge. Ich habe ja eigentlich Zeit, jedoch ist diese Sache nicht hoch genug auf meiner Prioritätenliste. Somit entscheide ich aktiv, dass ich mir keine Zeit nehme für eine bestimmte Sache. Da meine Zeit vollständig unter meiner Kontrolle ist.
Ein Beispiel von mir: Ich habe mir vor ein paar Wochen vorgenommen wieder regelmäßig Schlagzeug zu spielen. Ich habe aber immer noch nicht damit angefangen, nicht weil ich die Zeit dafür nicht zur Verfügung hätte, sondern weil es nicht hoch genug auf meiner Prioritätenliste war.
Die Zeit ist unter deiner Kontrolle
Die Zeit ist viel mehr unter unserer Kontrolle, als wir eigentlich denken. Als ich angefangen habe das zu verstehen und in mein Leben zu implementieren, hat es mir dabei geholfen zu realisieren, dass ich tun und machen kann, was ich gerne möchte. Es ist schlussendlich nicht der Fall, dass ich keine Zeit für verschiedene Dinge habe, ich entscheide selbst, dass ich mir nicht die Zeit nehme für diese Dinge. Es ist nicht meine Priorität.
Ist diesem Zusammenhang empfehle ich dir den
Ted Talk von der Speakerin Laura Vanderkam über «Wie du Kontrolle über deine freie Zeit gewinnst». Sie glaubt, dass wir das Leben, das wir so gerne erreichen wollen, nicht dadurch erreichen, in dem wir Zeit sparen. Sondern, wir leben unser Leben so wie wir es gerne wollen und dadurch löst sich das Problem mit der Zeit von selbst. Des Weiteren glaubt sie, dass einem genug Zeit zur Verfügung steht. Auch wenn wir sehr viel zu tun haben, haben wir die Zeit für die Dinge, die für einem bedeutend sind. Wenn wir uns auf die auf die Dinge fokussieren, die für einem bedeutend sind, könne wir dem Leben nachgehen, das wir wollen und Zeit dafür frei machen.
Laura Vanderkam hat in diesem Zusammenhang eine erwähnenswerte Geschichte erzählt. Sie wollte bzw. hat eine viel beschäftigte Frau interviewt. Diese Frau hat sechs Kinder und führt ein Unternehmen mit 12 Mitarbeitern. Laura Vanderkam hätte mit ihr an einem Donnerstagmorgen das Interview gehabt, jedoch war sie nicht erreichbar. Der Grund für ihre Abwesenheit war, dass sie auf eine Wanderung ging, weil es ein schöner Frühlingsmorgen war. Als Laura Vanderkam dann endlich mit ihr sprechen konnte, erklärte die Frau ihr Verhalten sinngemäß folgendermaßen: Alles was sie macht, jede Minute, die sie für etwas verwendet, ist ihre Entscheidung. Ebenfalls meint sie, anstatt, dass sie sagt «Ich habe keine Zeit für XY», sagt sie, dass sie XY nicht mache, weil es nicht ihre Priorität ist.
Überlegen wir mal. Es ist wahr, dass «Ich habe keine Zeit» eigentlich heißt, „Es ist nicht meine Priorität».
Ein kurzes Gedankenexperiment. Du sagst dir, dass du keine Zeit hast dein Zimmer aufzuräumen oder die Rechnungen zu bezahlen. Wenn uns nun jemand 10000 Franken oder Euro dafür geben würde, dann sehe die Situation möglicherweise ein wenig anders aus. Wahrscheinlich würden viele von uns die Sache ziemlich schnell erledigen. Somit der eigentliche Grund dafür, ist nicht, dass wir zu wenig Zeit haben, dass wir die Sache einfach nicht machen möchten bzw. es ist nicht genug hoch auf unserer Prioritätenliste.
Eliminiere den Satz «Ich habe keine Zeit» aus deinem alltäglichen Gebrauch
Selbst versuche ich nicht im Rahmen dieses Satzes zu denken. Ich versuche auch nicht Zeit als ein Konzept zu verstehen, denn wir sind ja eigentlich nicht limitiert von der Zeit her, sondern limitiert von den Entscheidungen, was wir mit unserer Zeit machen.
Praktiziere den Ansatz, dass die Zeit unter deiner Kontrolle ist
Ich denke, dadurch, dass wir den Ansatz verinnerlichen, dass die Zeit unter unserer Kontrolle ist, können wir unsere Zeiteinteilung trainieren bzw. uns das Aneignen. Dabei kann es hilfreich sein, unsere Zeiteinteilung als einen Muskel zu betrachten, der trainiert werden muss, um grösser zu werden. Je mehr ich in meine Zeit hineinbekomme, je effizienter ich mit meiner Zeit umgehen kann, desto mehr erweitert man sein Gehirn und trainiert ist. Dadurch sind wir in der Lage, mehr der Dinge zu machen die wir wollen mit der limitierten Zeit, die man zur Verfügung hat.
Wir alle haben die gleichen 24 Stunden zur Verfügung pro Tag. Selbst ein Seth Godin, ein Jeff Bezos oder ein Elon Musk haben die gleichen 24 Stunden zur Verfügung wie du und ich. Diese Menschen sind wahrscheinlich viel viel produktiver als viele von uns. Aber der Grund dafür, ist nicht, dass diese Leute speziell sind, sondern diese Menschen machen die richtigen Dinge und machen diese Dinge effizient. Sie kennen genau die Interventionen, die gemacht werden müssen, die ihnen zu mehr Produktivität verhelfen.
Tipps für die Umsetzung und wie du deine Zeiteinteilung verbessern kannst
Priorisiere deine Zeit sinnvoll
Du möchtest unbedingt eine neue Sprache lernen oder Gitarre spielen lernen, findest aber nicht ausreichend Zeit dafür, dann versuche mal deine Priorisierung zu überdenken. Genauer gesagt, schaue deine To-Do-Liste an und frage dich, wie du diese sinnvoll priorisieren könntest.
Wenn du dich mit der Priorisierung noch schwertust, verwende doch das Eisenhower-Prinzip, welches ich in
Episode 28 ausführlich erklärt habe. Dort erfährst du genau, wie dieses Prinzip funktioniert.
Verbanne den Satz «Ich habe keine Zeit» aus deinem alltäglichen Gebrauch
Versuche mal diesen Satz nicht zu verwenden. Lösche ihn komplett aus deinem Alltag. Und wenn du doch einmal aus Versehen verwendest, denke daran, ich sollte diesen Satz eigentlich nicht verwenden. Setzt «Ich habe keine Zeit» in einen neuen Frame «Ich entscheide aktiv mir dafür keine Zeit zu nehmen» oder «Es ist nicht meine Priorität».
Es gibt natürlich solche Situationen, in denen wir freundlich sagen: «Entschuldigung, ich habe keine Zeit dafür». Selbst verwende ich auch in solchen Situationen nicht gerne diesen Satz. Du kannst zum Beispiel auch sagen, dass du gerade viel zu tun hast und nicht die Kapazität dafür frei hast. Dadurch trainierst du dein Gehirn niemals Zeit als eine Entschuldigung zu verwenden, eine Sache nicht zu machen, die du eigentlich machen willst.
Arbeite mit der Blöcke-Methode
Mit dieser Methode können wir zusammenhängende Aufgaben in einen Block packen. Zum Beispiel alle E-Mails beantworten oder alle Telefonate. Dadurch kannst du Aufgaben deutlich schneller erledigen, als wenn du alles durcheinander erledigst. Mit dieser Methode kannst du dich voll auf eine Sache einlassen, weil du ja voll in dieser Sache drin bist. Versuche alle potenziellen Ablenkungen aus dem Weg zu schaffen, sodass du richtig konzentriert sein kannst.
Beitreibe also kein Multitasking und packe die Aufgaben in Blöcke. Es existiert Evidenz dazu, dass wenn wir zwischen Aufgaben wechseln, bleibt unsere Aufmerksamkeit zu einem Teil immer noch bei der vorherigen Aufgabe hängen. Ein grundlegender Punkt, um produktiv zu sein. Erkenne, dass es besser ist, sich auf eine Sache vollständig zu konzentrieren, als auf viele verschiedene Dinge gleichzeitig.
Schaue wie du deine Zeit verwendest
Wenn du das Gefühl hast, dass du keine Zeit hast und darum unproduktiv bist. Schau mal, wie verwendest du eigentlich deine Zeit. Wenn du kannst für einen Tag oder eine Woche. Halte genau fest, was du mit deiner Zeit machst. Dadurch können wir erkennen, wo wir unnötig viel Zeit verschwenden.
Wir haben alle dieselben 24 Stunden pro Tag zur Verfügung oder 168 Stunden pro Woche. Sagen wir, wir schlafen 8 Stunden. Somit haben wir 16 Stunden zur Verfügung. Angenommen du arbeitest von 08.00 bis 16.00 Uhr, dann hast du immer noch 8 Stunden zur Verfügung wo du tun und machen kannst was du gerne möchtest.
Frage dich mal, wie hast du diese 8 Stunden eigentlich genutzt. Vielleicht haben wir zu viel Netflix oder YouTube geschaut. Oder zu viel Zeit auf Instagram verbracht und endlos im Feed gescrollt haben.
Schau dir mal auf deinem Smartphone, wie viel Zeit hast du in den einzelnen Apps verbracht. Vielleicht kennst du die Situation, dass wir denken wir waren nur paar wenige Male heute auf Instagram, aber gesamthaft waren es dann mehr als 3 Stunden. Dadurch, dass wir mal genau schauen, für was wir unsere Zeit verwenden, erhält man Klarheit darüber, wieviel Zeit wir eigentlich zur Verfügung haben für so viele Dinge, die wir eigentlich machen möchten.
Frage
Frage dich einmal: Mit dem Satz «Ich habe keine Zeit», welchen Dingen gehe ich damit aus dem Weg?
Konklusion
Wir können uns also Zeit für die Dinge nehmen, die wir gerne machen möchten, denn die Zeit ist unter unserer Kontrolle. Wir haben nicht keine Zeit, sondern es ist nicht unsere Priorität.
Die Zeit limitiert uns nicht aktiv, also es ist nicht etwas das wir nicht haben. Es ist schlussendlich etwas, das wir effektiver verwenden sollten.
Den Catch The Zenith Podcast findest du auf Spotify, Apple und Google Podcasts. Ich wünsche Dir viel Spass beim Zuhören und Catch The Zenith!