Liebe Leserinnen und Leser,

letzte Woche bin ich am Samstagabend mit meinem Bruder und drei Freunden Griechisch essen gegangen. Wir führten tolle Gespräche und gegen Ende des Abends ist noch eine wirklich interessante Diskussion über politische Themen entstanden. Ich fand sie insofern interessant, weil wir nicht alle die gleiche Meinung hatten, jedoch genau dieser Umstand führte dazu, dass ich neue Dinge erfahren habe. Der Austausch war konstruktiv und von Respekt geprägt. Jeder von uns war aus meiner Sicht in der Lage etwas zur Diskussion beizutragen und tat dies auch.

Wie gesagt, wir hatten nicht alle die gleiche Meinung, jedoch haben wir miteinander gesprochen und wollten herausfinden, was die Person gegenüber denkt. Das ist aus meiner Sicht unglaublich wichtig, dass man geprägt von einer Offenheits- und positiven Streitkultur miteinander eine konstruktive Diskussion führt. Ich denke, generell ist das fundamental, dass Leute ihr Wissen zusammentragen, sich austauschen, auch mal in einer intensiven Diskussion, um so tolle Lösungen unterschiedlicher Natur finden zu können.

Das betone ich so, weil mir in letzter Zeit in der Gesellschaft aufgefallen ist bzw. ich das Gefühl habe, dass Leute vermehrt aufhören miteinander zu sprechen, weil sie eine andere Sicht, eine andere Meinung haben, zu gewissen Themen (meistens politische Themen), als die Person gegenüber. Das finde ich problematisch, denn es verschließt einem zu einem gewissen Grad, die Möglichkeit Neues zu erfahren, neues zu lernen, das bestehende Wissen zu reflektieren, Fehler im bestehenden Wissen zu erkennen, Denkprozesse durch das laute Aussprechen durchzuführen, sich trainieren zu können seine Meinung kohärent darzulegen, die Präzision der Wortwahl zu verbessern und natürlich einige weitere Punkte. Darum schätze ich es aufrichtig, gute Diskussionen führen zu können, mit Personen, die unterschiedliche Standpunkte vertreten, mit Personen, die einem geistig anregen und weiterbringen, mit Personen, die die gleiche Ansicht haben und versuchen diese zu challengen. Das ist natürlich keine vollständige Aufzählung.

Wie führe ich eine Diskussion?

In Diskussionen oder generell in Gesprächen versuche ich den Ansatz zu verfolgen, erst verstehen zu wollen, bevor ich selbst verstanden werden möchte. Das bedeutet aufmerksam zuzuhören oder generell einfach mal zuzuhören und nichts zu sagen. Gelingt mir nicht immer und fällt mir manchmal auch schwer, jedoch jedes Mal, wenn es mir gelingt, kommen merklich bessere Gespräche zustande.

Dabei versuche ich stets, die erzählten Inhalte kurz in meinen Worten laut wieder zugegeben. Dadurch vermittel ich der anderen Person, dass ich wirklich daran interessiert bin, was sie zu sagen hat und gleichzeitig bringe ich mich dazu aufmerksam zuzuhören. Tut man dies, hat man das Beginnerlevel gemeistert. Um das Level für Fortgeschrittene zu bewältigen, kann man noch zusätzlich den Gefühlszustand der anderen Person kurz in eigenen Worten während des Gesprächs wiedergeben.

Übrigens bedeutet „erst verstehen wollen, bevor man selbst verstanden werden möchte“ nicht, dass man nichts zu einer Diskussion beisteuern sollte, oder seine Standpunkte nicht darlegen sollte. Es bedeutet, dass man wirklich daran interessiert ist, was der Gesprächspartner zu sagen hat. Danach kann oder sollte man auch seine Punkte darlegen. Für deren Empfänglichkeit beim Gesprächspartner ist so dann eine gute Voraussetzung hergestellt worden.

„Nicht Sieg sollte der Sinn der Diskussion sein, sondern Gewinn.“ ―Joseph Joubert

Gerade wenn es Diskussionen gibt, in denen man offentlicherweise im Recht steht, jedoch die andere Person einfach nicht einsichtig sein möchte, kann man sich fragen, was man hier machen könnte, dass die andere Person empfänglicher für die gesagten Dinge ist. Die Antwort ist einfach: mal ehrlich verstehen zu wollen, der Person gegenüber einfach zuzuhören, auf Augenhöhe miteinander sprechen. Der Grund dafür ist, dass die andere Person so möglicherweise empfänglicher wird für die eigenen Worte, ein Gefühl vermittelt bekommt, dass sie ernst genommen wird und so ist eine gute Grundlage dafür gelegt, dass die zuvor sture Person nun vielleicht sagt: „guter Punkt von Dir, das habe ich mir in der Weise noch nie durch den Kopf gehen lassen“.

Ich hoffe ich konnte Dir einige Punkte aufzeigen, wie Du Deine zukünftigen Diskussionen verbessern kannst.

Ich wünsche Dir eine schöne Woche!

Nicola

Diese Woche im Catch The Zenith Podcast

Diese Woche erwartet Dich das zweite Highlight des Catch The Zenith Podcasts. In diesem Highlight habe ich einen Ausschnitt aus dem Gespräch mit der Diplom-Ingenieurin für Bio-Medizin, Heilpraktikerin, Gesundheitsexpertin Jutta Suffner über das Thema Wasser ausgewählt. Sie erzählt uns dabei mehr über die Qualität des Leitungswassers, Wasser aus PET-Flaschen, Wasser aus Glasflaschen und welches Wassersystem sie verwendet.

In den Highlight-Episoden meines Podcasts teile ich mit Dir meine Lieblingsmomente aus den früheren Episoden von Catch The Zenith.

Hier anhören: Highlight 2 – Leitungswasser trinken? Jutta Suffner, Diplom-Ingenieurin für Bio-Medizin und Expertin für chronische Gesundheit

Die ganze Episode anhören: CTZ 057: Wasser ist Leben! Jutta Suffner über optimale Trinkmenge, Auswirkungen von Dehydration, Qualität von Wasser und Wasserfilter

Inspirierende Dinge dieser Woche

Artikel: Im Artikel „You Actually Should Do Something That Scares You Every Day“ legt der Bestsellerautor Ryan Holiday dar, warum wir uns täglich Aufgaben stellen sollten, die herausfordernd sind, respektive bei denen man sich dazu überwinden muss, diese anzugehen und zu erledigen. Dabei geht er unter anderem auf das Kalt-Duschen ein. Selbst bin ich seit mehreren Jahren ein leidenschaftlicher Kaltduscher (in ca. 99% der Fälle dusche ich kalt). Dies mache ich in erster Linie aus dem Grund, weil ich dadurch meine Überwindungsfähigkeit verbessern und so trainieren möchte. Genau diesen Aspekt beleuchtet Holiday im genannten Artikel. Hier kannst Du ihn lesen.

Podcast: Der YouTuber Ali Abdaal hat vor Kurzem eine Episode mit dem Kaffee-Experten James Hoffmann auf seinem Podcast Deep Dive veröffentlicht. Dort erzählt Hoffmann, wie er sein Kaffee-Business aufgebaut hat und warum er findet, dass 110 Stunden pro Woche zu arbeiten, einem die ganze Freude an einer Sache, die man eigentlich gerne macht, nimmt.Hier kannst Du Dir die ganze Episode anhören.

Zitat der Woche

„Wer ein Wofür im Leben hat, der kann fast jedes Wie ertragen.“

Ein Zitat von dem deutschen klassischen Philologen und Philosoph Friedrich Nietzsche.

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